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Kapitel 4.13 / Zukunft des 3-D-Drucks
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
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Kann dabei eine gleichbleibende Produktquali- tät nicht garantiert werden, wäre es vorstellbar, dass eine Kostenrechnung, welche die Einspa- rungen des endkundennahen 3-D-Drucks den Aufwendungen durch Garantiefälle gegenüber- stellt, darüber entscheidet, ob ein Produkt für den 3-D-Druck beim oder auf dem Weg zum Kunden geeignet ist. Und schließlich gibt es auch Produkte, die geradezu prädestiniert für die individuell an den Endkunden angepasste Herstellung im 3-D-Druck sind. Ein typisches
Beispiel hierfür sind kundenspezi sch herge- stellte Schuhsohlen. Der 3-D-Drucker wird mit konventionell oder auch im 3-D-Druck her- gestellten Schuhen bestückt, in die die Sohlen „eingedruckt“ werden. Dieses als „Postpone- ment“ bezeichnete Verfahren der kundenin- dividuellen späten Di erenzierung eines Stan- dardprodukts in verschiedene Varianten grei auch der DHL-Report auf und wäre in Anbe- tracht der derzeitigen Möglichkeiten des 3-D- Drucks kurzfristig umsetzbar.
Eine Studie von Bain & Company aus dem Jah- re 2013 zeigt, dass derzeit ca. 10 % der Online- Konsumenten die bereits jetzt angebotenen Möglichkeiten der Produktindividualisierung nutzen und weitere 25 % bis 30 % daran interes- siert sind. Werden kün ig 25 % Nutzer zugrun- de gelegt, kommt Bain & Company in seiner Studie auf einen Umsatz für den Bereich Schuh- werk von 2 Milliarden US-Dollar jährlich.(7)
Die bisher beschriebenen Veränderungen in den Lieferketten entspringen in erster Linie Initiativen der Hersteller oder der Logistik-
Additive Fertigung: Eine Schicht nach der anderen wird addiert, bis das Druckobjekt fertig ist. Durch dieses Fer- tigungsverfahren kommen auch die Rillen an 3-D-Modellen zustande.
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