Page 227 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 4.15 / Open Source und IoT
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
jekten. Auch wenn Kapua vieles integriert und vereinfacht, ist der ganze Stack keine komplett integrierte Suite. Anwendern muss bewusst sein, dass man sich mit den Konzepten im De- tail vertraut machen muss und besonders die Operationsaspekte gut verstehen und lernen sollte. Um dies zu beschleunigen, eignet sich die Hilfe von „Managed Public Cloud Service Providern“, die wir gerade in dem demnächst erscheinenden Vendor Universe Cloud eva- luiert haben. Diese Dienstleister können hel- fen, den Eclipse IoT Cloud Stack auf Kuberne- tes in Kombination oder auch ohne Red Hats OpenShi  zu deployen, um große IoT-Cloud- Serverlandscha en zu realisieren. Dann kann dieser Tool-Stack Enterprise-Größenordnun- gen mit sehr vielen Daten, Devices und Events für ein Unternehmen handhaben. Architekten muss aber bewusst sein, dass es keine opti- male Lösung für Telco-Scale-Multitenant- Clouds ist. Millionen von Usern oder Devices, die möglicherweise sogar zwischen verschie- denen Tenants interagieren, erreichen schnell die Limits des Eclipse-Architektur-Blueprints für die IoT-Cloud.
Der Eclipse Stack entwickelt sich auch im- mer noch aktiv weiter. Beispielsweise versucht das Eclipse-OM2M-Projekt durch die Imple- mentierung der oneM2M- und SmartM2M- Standards den Bedarf von Telcos in den USA zu befriedigen. Viele Kernkomponenten des Eclipse IoT Stacks sind jedoch traditionell in Java geschrieben, was auf Devices und in Cloud-Containern mehr Ressourcen als mo- derne Projekte in Node.js oder gar der Go- Language benötigt. Ein moderneres Beispiel ist der TICK Stack um die Time-Series-Daten- bank In uxDB, der komplett in Go geschrie- ben wurde. Die Funktionalität ist weit kleiner, aber die Dinge, die schon fertig sind, sind in vielen Situationen weit performanter. //
Dr. Stefan Ried ist IoT Practice Lead & Princi- pal Analyst beim unabhängigen Analysten-Haus Crisp Research. Er treibt Marktforschung und berät Anwender und Hersteller im Bereich IoT und Cloud-Computing-Technologies und bei Ge- schä smodellen.
 Kernaussagen
V Open Source spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von IoT- Technologien.
V Anwendern muss bewusst sein, dass man sich mit den Konzepten im Detail vertraut machen muss und besonders die Operationsaspekte gut verstehen und lernen sollte.
V Die führenden Cloud-Provider kön- nen helfen, die operative Seite von Open Source zu vereinfachen. Vie- le IoT-Dienste von AWS und Google GCP, aber auch von Azure, basieren auf Open Source. Grundsätzlich sollte der Cloud-Provider wenig an der Standard- konformität des Services ändern.
Der Text ist unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 DE verfügbar. Lizenzbestimmungen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/
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