Page 87 - Handbuch Internet of Things
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Kapitel 2.2 / Der Arbeitsplatz der Zukunft
HANDBUCH INTERNET OF THINGS
zu können. Bei der digitalen Transformation von Unternehmen sowie Vernetzung von Be- trieben, Mitarbeitern und Maschinen helfen digitale Werkzeuge, wie etwa Kommunikati- onsplattformen, Videokonferenzen und vir- tuelle private Netze.
Gelingt Betrieben die digitale Transformati- on, können frei gewordene Personalressour- cen innovativ für die Weiterentwicklung des Geschä smodells eingesetzt werden. Neue Tätigkeiten, die zwar höhere Quali kationen erfordern, aber auch mehr persönliche Gestal- tungsmöglichkeiten bieten, können die Wett- bewerbsfähigkeit nachhaltig steigern. Gelingt das nicht, droht eine Abwärtsspirale: Das Be- triebsklima leidet und die Produktivität sinkt. Welche Rolle Technologieinvestitionen für eine positive Beschä igungsentwicklung spie- len, zeigt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtscha sforschung: Ins- besondere für kleine und mittlere Unterneh- men gilt es, die Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten und die Quali zierung von Fach- und Führungskrä en voranzutreiben. Berufs-
begleitende Quali zierung wird somit zum Schlüsselbegri  des Arbeitsplatzes der Zu- kun .
Rasanter Wandel der Tätigkeiten
Vernetzte Produktionstechnologien, daten- basierte Geschä smodelle und kollaborative Arbeitsmethoden erfordern nicht nur geziel- te Weiterbildung. Auch mehr interdisziplinä- res Denken und neue kommunikative Fähig- keiten sind gefragt. Führungskrä e sollten ihr Verständnis von Mitarbeiterführung grund- sätzlich hinterfragen und verändern. Berufs- tätige werden sich weiterentwickeln müssen. Das duale Ausbildungssystem steht vor der Herausforderung, die Ausbildungsgänge und Rahmenlehrpläne zügig an die Digitalisie- rung anzupassen. Neue Ausbildungsberufe für die Welt des Internets der Dinge müssen entwickelt und eingeführt werden. Ein Bei- spiel hierfür ist der neue Ausbildungsberuf des Produktionstechnologen, der Produkti- onsanlagen programmieren, Muster und Pro- totypen testen sowie Fehler erkennen und be- seitigen soll.
Nicht immer sind neue Technologien auch mit höheren Quali kationsanforderungen verbunden. Digitale Assistenzsysteme in der Produktion und Logistik können auch einge- setzt werden, um geringer quali ziertes Per- sonal für Tätigkeiten einzusetzen, die früher nicht in Frage gekommen wären. Bekannte Beispiele sind hier Kommissionierungssyste- me mit sogenannter Pick-by-Light- oder Pick- by-Voice-Unterstützung. Selbst die Montage von komplizierten Schaltschränken kann so dank digitaler Assistenten ohne Schaltplan- kenntnisse durchgeführt werden. Innovative
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