Page 248 - Handbuch Internet of Things
P. 248

HANDBUCH INTERNET OF THINGS
Kapitel 5.3 / Vernetzte Mobilität
 DiefünfAssistenzklassen
0. Der Fahrer lenkt und fährt ohne jeg- liche Unterstützung.
1. Assistiertes Fahren: Assistenzsysteme übernehmen zeitweise Kontrolle unter Aufsicht des Fahrers.
2. Teilautomatisiertes Fahren: Lenk- und Spurassistenten übernehmen in bestimmten Geschwindigkeitsberei- chen.
3.
4. 5.
Hoch automatisiertes Fahren: Die Fahr- aufgabe wird unter bestimmten Voraus- setzungen und für kurze Zeit ganz auf das Fahrzeug abgegeben.
Voll automatisiertes Fahren: Das Fahr- zeug kann über längere Zeit eigenstän- dig die Kontrolle übernehmen.
Autonomes Auto: Hier fährt das Fahr- zeug durchgehend autonom.
Fahrzeughersteller arbeiten heute schon an Systemen der Stufe drei und vier, für deren Markteintritt sie in den kommenden Jahren im Wettbewerb miteinander stehen. Während Fahrzeuge zu Beginn der Skala entwicklungs- technisch recht nah beieinanderliegen, gestal- tet sich der Schritt hin zum teilautonomen Fahrzeug deutlich schwieriger. Vorher müssen von den Entwicklern noch viele Aufgaben ge- löst werden. Neben ethischen Bedenken, der Frage nach gesetzlichen Rahmenbedingungen und kommunikativen Hürden, wie beispiels- weise der Entwicklung einer standardisierten Sprache zwischen verschiedenen Herstellern und Fahrzeugen, steht auch das technische Fundament der Vision vom Auto der Zukun  im Vordergrund: nämlich der Au au und die Bereitstellung  ächendeckender, digitaler In- frastrukturen.
Infrastruktur und digitale Ökosysteme
Damit die Zukun svision des autonomen Fahr- zeugs schon bald Realität werden kann, müs- sen solide und hochverfügbare Netze und IT- Infrastrukturen errichtet werden. Sie bilden das
Rückgrat der „vernetzten Mobilität“. Während der Fahrt sendet und empfängt das autonome und vernetzte Fahrzeug ständig neue Daten. Durchgehend werden Informationen am Auto gesammelt oder im Austausch mit anderen Ver- kehrsteilnehmern übertragen – sei es über Ge- schwindigkeit, Abstand zu anderen Fahrzeugen, GPS-Daten, Verkehrssteuerung oder Wetterbe- dingungen. Hinzu kommt, dass das Fahrzeug nicht nur eine große Menge an Daten bewälti- gen muss, sondern auch, dass die Verarbeitung für eine reibungslose und komfortable Fahrt in nahezu Echtzeit geschehen muss. Aktuell spielt die Verarbeitung einer großen Menge an Daten, insbesondere in der Entwicklung autonomer Autos, eine entscheidende Rolle. Testfahrzeu- ge generieren bis zu 80 bis 100 Terabyte an Da- ten pro Tag. Aufs Jahr betrachtet, sind das ca. 16 Petabyte pro Fahrzeug. Zum Vergleich: 16 Petabyte entsprechen auch 8 Billionen mit Text gefüllten Dokumentseiten oder 104 Milliarden Fotos auf Facebook. Ein anderer Fokus ergibt sich für die kün ig zu entwickelnden serienrei- fen Fahrzeuge. Sie müssen geringere Mengen an Daten vor allem sehr schnell verarbeiten und auf diese zugreifen können.
249
Ausblicke & Zukun 


















































































   246   247   248   249   250